Der Versuch des Künstlers Christoph Hansing die geistige Welt sichtbar zu machen
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‘Abdu’l-Bahá wies darauf hin, dass „Sinn und Weisheit“ der Erziehungsarbeit darin liegt, „dass der Mensch sich von Stufe zu Stufe fortschreitend entfaltet, bis er Vollkommenheit erlangt.“ Ganz in diesem Sinne hatte sich der Töpfer Christoph Hansing das Streben nach Vollkommenheit zu Eigen gemacht und auf dem Gebiet der Steinzeug-Stiftmosaiken mit eigener Technologie und in der Entwicklung mosaikbezogener Steinzeugglasuren wunderbare Werke geschaffen. Auch im Rahmen des über fünfzigjährigen Lehrens in seiner Töpferschule war es dem renommierten Künstler wichtig, Erfahrungen und neue Erkenntnisse nicht nur im Bereich der Keramik weiterzugeben, sondern auch im Lichte geistiger Wahrheiten und dieses Licht in Ihrem Wirken zum Ausdruck zu bringen. Christoph Hansing verstarb am 20. Juli 2019 im Alter von 78 Jahren.
„Manche Dinge lassen sich nicht in Worte packen.“
Nicht Öl oder Aquarell, die glasierten Mosaiksteinchen waren von Anfang an die „Farben“ für Hansings Gemälde. Er forschte, entwickelte eigene Rezepturen, las viel und hat über Jahre eine Strahlkraft in seine Farben gebracht, die man mit eigenen Augen gesehen haben muss. Jeder einzelne Stein wird aus Ton geformt, gebrannt, mit der perfekten Glasur betupft, wieder gebrannt. Allein die Steine für ein Gemälde in zig verschiedenen Schattierungen herzustellen, dauert viele Monate, wenn nicht Jahre. Dann werden sie Stück für Stück mit einer Pinzette nebeneinandergesetzt, sodass der auf Papier skizzierte Entwurf zum Kunstwerk wird.
Es macht einen still vor Ehrfurcht. Nicht nur wegen der wirklich unvorstellbar aufwendigen Arbeit. Es ist auch das Sinnbildhafte, die Abstraktion. Sein Versuch, die geistige Welt sichtbar zu machen.
Hansing muss sich jedes Motiv wirklich genau überlegen, an einem Werk sitzt er schließlich Jahre. Ihn inspiriert die Natur und seine Religion. Die Ethik der Bahai prägt sein Leben.
Seine Werke stellen seine Entwicklungsgeschichte als Mensch dar: „Ich wachse daran. Die Gedanken bei der Entstehung sind wichtig, sie sind das Fundament.“
Quelle: https://www.derhamburger.info/portraet-toepfer (19.06.2018 von Simone Rickert; Fotos von Claus Brechenbacher).
In der Bahá’í-Religion wird als Größter Name der zentrale Name Gottes „Bahá“ (arab. „Herrlichkeit, Glanz, Anmut, Schönheit“) bezeichnet. Im religiösen Leben der Bahá’í spielt der Größte Name eine bedeutende Rolle. So soll jeder erwachsene Bahá’í den Größten Namen in Form von „Alláh’u’Abhá“ (arab. „Gott ist der Allherrliche“) 95 mal am Tag rezitieren. Die Zahl 95 wird im Heiligen Buch des Báb, dem Bayán, als numerischer Wert Gottes genannt, und der Báb wendet sich in Seinen Schriften an Gott bei Seinem Größten Namen.
Christoph Hansing reihte 5 Reihen mit je 9 x 'Alláh'u'Abhá untereinander, in die Mitte setzte er eine Reihe 5 x 'Alláh'u'Abhá, dann wieder 5 Reihen mit je 9 x 'Alláh'u'Abhá untereinander. Zurzeit von Báb und Bahá’u’lláh war es üblich, jedem arabischen Buchstaben einen numerischen Wert zu geben. So ist die Zahl 5 der Zahlenwert für den Báb und das arabische Wort „Bahá“ hat den Zahlenwert 9.