Hamburg

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In den Wochen und Monaten vor dem 200. Jahrestag der Geburt des Báb blühen die Aktivitäten der Bahá’í-Gemeinden weltweit auf. Gemeinsam mit Freunden und Bekannten gedenken sie des Lebens und Wirkens des Báb und erwecken Seine Geschichte durch Theater, Musik und Kunst zum Leben. Zahlreiche Gemeinden nutzen diese Zeit, um einen konstruktiven Beitrag zur Verbesserung des Lebens in ihrer Nachbarschaft zu leisten oder Menschen in ihrem Umfeld eine Freude zu bereiten.

In Hamburg starteten einige Jugendliche die Initiative „Frieden pflanzen“. Darian Lunne beschreibt in einem Gespräch, wie sie sich persönlich auf den 200. Geburtstag des Báb vorbereitet und wie sie gemeinsam mit ihren Freunden das Projekt „Frieden pflanzen“ initiiert und umgesetzt hat:

Darian, gibt es irgendwelche besonderen Aktivitäten, die du als Vorbereitung für den 200. Geburtstag des Báb vorhast?

Darian: „Als persönliche Vorbereitung habe ich angefangen, mehr Geschichten von frühen Gläubigen zu lesen, um dadurch ein besseres Verständnis für die Zeit, in der der Glaube des Báb entstand, zu bekommen. Einen tiefen Eindruck hinterließ bei mir William Sears’ Buch „Das Tor zum Licht“. Das Lesen über das Leben des Báb half mir außerdem, mit mehr Selbstvertrauen und Zuversicht die Geschichten über den Báb mit Freunden zu teilen.

Normalerweise habe ich keinen großen Bezug zu Geburtstagsfeiern, doch der Geburtstag des Báb bedeutet mir dagegen sehr viel. 200 Jahre in der Menschheits- oder Religionsgeschichte ist gar nicht so lange her und für mich ist es spannend, im Gespräch mit anderen Menschen zu sehen, was Sein Leben und Wirken für die heutige Zeit bedeuten und wie sie die Beziehung zu meinen Freunden, meiner Familie und meinen Nachbarn beeinflussen.“

Darian, erzähl uns doch bitte von dem Projekt, das Du mit Deinen Freunden auf die Beine gestellt hat und was das mit diesem besonderen Jahrestag zu tun hat?

„Bei einem unserer Gemeindetreffen erzählte jemand die Geschichte vom „Laden Gottes“, in der eine Frau in den Laden Gottes kommt, um „göttliche Früchte“ einzukaufen. So möchte sie zum Beispiel die Frucht „Weltfrieden“ kaufen, doch dann erkennt sie, dass in dem Laden keine Früchte, sondern nur Samen verteilt werden.

Als wir gemeinsam über diese Geschichte nachdachten, kam uns der Gedanke, dass man im Leben immer nur den Samen geschenkt bekommt. Nur durch unsere Bemühungen kann daraus eine starke Pflanze werden. Das brachte uns auf die Idee, das Projekt „Frieden pflanzen“ umzusetzen – wir können anderen einen Samen schenken, aber was daraus geschieht, hängt davon ab, was sie daraus machen.

Wir planten und bauten gemeinsam einen Stand, entwarfen das Design für die Samenschachteln und bestellten die Päckchen für die Blumensamen. Auf jeder Schachtel stehen sogenannte Friedensgedanken, wie zum Beispiel „Einheit der Menschheit“; „Beseitigung von Vorurteilen jeglicher Art“ oder „Beseitigung von Armut und extremem Reichtum“. Mit diesem Stand sind wir einmal in der Woche unterwegs, um die Blumensamen zu verschenken und um mit den Menschen in unserer Nachbarschaft ins Gespräch zu kommen. ist erstaunlich, was für wundervolle und tiefe Gespräche wir führen und hoffen, dass in unserer Nachbarschaft die Menschen verstärkt darüber nachdenken, wie wir uns gemeinsam für mehr Frieden und ein besseres Miteinander einsetzen und stark machen können. Manche Menschen fragen sich natürlich auch, was die Geburt eines Mannes im des

  1. Jahrhunderts mit dem schier unmöglich erscheinenden Ziel der Errichtung des Weltfriedens zu tun hat. Da wir in Hamburg den 200. Geburtstag des Báb groß feiern, laden wir diese interessierten Menschen auch herzlich zu der Feier ein, die offen für alle ist.

Was das Projekt angeht, so hat es sich derzeit auf zehn andere Städte ausgedehnt, in denen Bahá’í und ihre Freunde Blumensamen verschenken und hoffen, mit dieser einfachen Geste, Menschen eine Freude zu bereiten und gemeinsam mit ihnen zu überlegen, wie wir alle einen Beitrag zu einer besseren Zukunft leisten können.“